Teilabriss des ehemaligen Ravelsbacher Gerichtsgebäudes
Bezirksgericht Ravelsbach
In Ravelsbach – vor zwanzig, dreißig Jahren mit dem WEINVIERTLER KULTURSOMMER noch ein Zentrum von Kunst und Kultur – wird zur Zeit ein Teil eines der ältesten Bauwerke abgerissen. August 2015
Während des 30-jährigen Krieges hatte im März 1645 der schwedische Generalmajor Witenberg Quartier im „Sagelhof“ (Radlbrunnerhof) genommen; die Folge waren üble Verwüstungen. 1687 erwarb Abt Gregor von Melk den Gebäudekomplex, der im Franzosenkrieg (1792 bis 1815) sowohl den mit Österreich verbündeten russischen Truppen als auch der geschlagenen österreichischen Armee Unterkunft war.
1851 stellte das Stift Melk Räume im Sagelhof für das Bezirksamt und das Bezirksgericht zur Verfügung. 1862 bezog das Notariat Räume des Gebäudes, in denen es sich noch immer befindet.
Obwohl Ende der 1970er Jahre Gerüchte um die Auflösung des Bezirksgerichtes Ravelsbach kursierten, wurde noch vor etwa 25 Jahren eine beträchtliche Summe in die Renovierung des Gebäudes investiert. 1992 wurde der Gerichtsbezirk Ravelsbach „aufgelöst und dem Gerichtsbezirk Hollabrunn zugeschlagen“. (Quelle: wikipedia) 1993 wurde das Sagelhof-Gerichtsgebäude an die Sparkassen AG verkauft.
Bleibt die Frage, warum dieser so geschichtsträchtige und repräsentative Gebäudekomplex gerade heute zerstört wird?
Foto: Festschrift "900 Jahre Ravelsbach - 1083 bis 1983" | Seitenansicht des ehemaligen Sagelhofs - Gerichtsgebäude Ravelsbach | ||
Seitenansicht des ehemaligen Sagelhofs, alle Fotos: 15.8.2015 MM | Innenansicht mit Säule und geöffnetem Dach |